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Samstag, 16. Mai 2015

Umgangs-WG´s


Hallo ihr Lieben,

vor einigen Tagen hab ich einen Bericht über "Alleinerziehenden-WG´s" gelesen und fand diese Idee echt Klasse. Allerdings denke ich da in eine andere Richtung. Ich denke an Umgangseltern-WG´s.

Im Grunde ist die Idee, die da dahinter steckt, recht einfach. Nach der Trennung kommen auf beide Seiten große Herausforderungen zu. Sich diesen allein zu stellen, ist nicht immer einfach. Das gilt für die persönlichen Befindlichkeiten genauso, wie für den Umgang mit den Kindern. In den seltensten Fällen bleiben Freunde, Familie und Bekannte unparteiisch und so steht einer der sich Trennenden meist mit sehr wenigen sozialen Kontakten nach der Trennung da. Was macht man also mit den Kindern an seinem Umgangswochenende? Ist genug Geld da, um eine ordentliche Umgebung zu schaffen? Wie kommt man selbst mit den Belastungen nach der Trennung klar?

Nach meiner eigenen Trennung hat es fast 2 Jahre gedauert, bis ich wieder neue Kontakte knüpfen konnte, die auch Kinder im gleichen Alter hatten. Die Freunde von "davor" wendeten sich ab, Familie habe ich keine in der Nähe und auch im Kindergarten waren mir gegenüber viele Eltern, hauptsächlich Mütter, sehr skeptisch. Woran das liegen mag, kann ich nur vermuten, aber das spielt auch erst einmal keine Rolle. Es war schwer. Meine Kinder hatten in den Umgangszeiten nur mich. Keine Freunde wollten etwas mit uns unternehmen und immer in den Zoo gehen oder Ähnliches ist auf Dauer leider auch zu teuer! Was also mit den Kindern unternehmen? Gut, wir haben immer etwas unternommen. Wir haben gebastelt, getobt, gespeilt, gelesen, sind spazieren gegangen und noch tausende andere Sachen mehr, aber wer wünscht sich nicht auch gleichaltrige Kontakte für die Kinder?

Auch die persönlichen Belastungen durch den Umgangs- und Sorgerechtsstreit waren enorm und ich stand damit alleine da.

Wenn ich mir nun vorstelle, dass ich von Anfang an in einer WG gewohnt hätte, mit jemandem, dem es ähnlich geht, dann wäre sicher vieles einfacher geworden. Zusammen mit einem Vater, dessen Kinder im selben Alter sind, der Ähnliches erlebt hat, der einen versteht und mit dem man sich austauschen kann. Wären direkt andere Kinder da gewesen, mit denen meine Kinder hätten spielen können, wäre das wirklich toll gewesen. Auch die finanziellen Belastungen wären geringer gewesen. Ich habe bereits in WG´s gewohnt, daher weiß ich, dass es weitaus günstiger ist, als allein zu wohnen.

Ich denke bei zwei Personen beispielsweise an eine Wohnung mit drei Zimmern, KDB. Jeder Vater bekommt sein eigenes Zimmer und es gibt ein Gemeinschafts-/Spiel-/Schlaf-/Kinderzimmer. Ob die Kinder dann dort schlafen oder bei den Vätern im Zimmer, ist ja erst einmal egal. Es würde so viel erleichtern. Die Kinder hätten immer jemanden da, in ihrem Alter, mit dem sie spielen könnten, man könnte gemeinsame Ausflüge planen und sich gegenseitig helfen, wenn einmal Not am Mann ist.

Man stelle sich nur einmal vor, wie weit man das Ganze ausdehnen könnte. Ich stelle mir ein Mehrfamilienhaus, mit einem Garten zum Spielen, Grillen, gemeinsamen Anbauens von Gemüse und Obst vor, in dem mehrere Umgangselternteile wohnen. Mag sein, dass ich da gerade etwas träume, aber der Gedanke an sich ist wunderschön.


Wie denkt ihr darüber? Ich würde mich über ein Brainstorming auf meiner FB-Seite sehr freuen! Vielleicht ergibt sich ja sogar etwas!

Alles Gute,
Thomas!